Erster Schritt: Befundaufnahme und Wahl des Therapieortes:    

Jeder Therapie geht eine ausführliche Anamnese voraus. Alle aussagekräftigen Unterlagen, Bilder, Befunde und Entlassungspapiere des Krankenhauses können hier hilfreich sein. Auch ein Einblick in die Medikamentenliste ist oftmals von Interesse. Bei Unklarheiten kann - Ihr vorheriges Einverständnis vorausgesetzt - aber auch immer der zuständige Arzt von mir direkt befragt werden.

 

Hausbesuche:    

Es gibt Patienten, die nicht in die Praxis kommen können. Verordnet der Arzt die Behandlung bei Ihnen zu Hause, komme ich gerne zu Ihnen und wir bewerkstelligen die Therapie in Ihren eigenen vier Wänden. Gegebenenfalls nötige Hilfsmittel bringe ich mit. Auch hier finden wir einen Termin, der in Ihren Tagesablauf passt.

 

  

Zweiter Schritt: Wahl der Therapieform:    

Gemeinsam entscheiden wir, ob bei Ihnen eine Massage ausreicht, ob der Schlingentisch zum Einsatz kommt oder eine Manuelle Therapie eingesetzt wird. Im Folgenden stelle ich Ihnen die Therapieformen kurz vor - bitte sprechen Sie mich gerne an, wenn Sie noch weitere Einzelheiten erfahren möchten.  

 

 

1. Klassische Krankengymnastik:    

Dieser Bereich der physikalischen Therapie umfasst alle orthopädischen, neurologischen, internistischen und traumatologischen Krankheitsbilder. Dabei kann es sich zum Beispiel um die Nachbehandlung eines operativ oder konservativ versorgten Armbruchs, eines Hexenschusses, eines erlittenen Schlaganfalls oder eines steifen Nackens handeln.

Der Begriff „Gymnastik“ bedeutet in diesem Zusammenhang aber nicht zwangsläufig, dass der Patient sich bewegen muss, es kann auch vorkommen, dass der Therapeut Sie bewegt und dem Körper auf diese Weise wieder in eine schmerzfreie Haltung verhilft.

 

 

2. Manuelle Therapie:    

Im Rahmen dieser 3-jährigen Zusatzausbildung wurden mir Kenntnisse der Biomechanik, der Befundung und der Behandlung aller Gelenke des menschlichen Körpers vermittelt. Läuft ein Gelenk nicht mehr richtig oder schmerzt eine Stelle an der Wirbelsäule bei bestimmten Bewegungen immer wieder, kann ein von mir richtig eingesetzter Griff schon helfen.

Diese Therapieform hat jedoch nichts mit dem klassischen Einrenken zu tun und ist ein wesentlich sanfterer Ansatz, der besonders gut zum Beispiel an der Halswirbelsäule bei Spannungskopfschmerz, Bewegungseinschränkungen und  ausstrahlende Schmerzen in den Schulter-Arm-Fingerbereich anwendbar ist. Auch das bekannte „Einschlafen“ einer Hand oder Schmerzen im Oberarmbereich bei zu starker Beanspruchung durch Computerarbeit mit der Maus können so günstig beeinflusst werden.

 

 

3. Manuelle Lymphdrainage/Ödemtherapie:    

Hierbei handelt es sich um eine Therapieform, die auch nur nach entsprechender Fortbildung angewendet werden darf.

Nach allen Operationen und Verletzungen  kommt es zu einer Schwellung im Gewebe. Diese Gewebeflüssigkeit wieder zielgerichtet abzutransportieren, wird durch die Lymphdrainage maßgeblich unterstützt.  

Eine weitere Anwendung findet diese Maßnahme nach Operationen, bei denen Lymphknoten entfernt wurden. Diese Art der Schwellung ist nur durch eine dauerhafte Therapie zu bewerkstelligen, die dafür sorgt, dass das Lymphgewebe nicht weiter „ausleiert“.

                                                 

Neben der manuellen gibt es auch eine apparative Lymphdrainage, die in Extremfällen und nach genauer Beurteilung der Sachlage Anwendung findet. Hierbeihandelt es sich um ein Gerät, dass der Patient entweder mit nach Hause nimmt oder in der Praxis täglich unterstützend neben der Manuellen Lymphdrainage anwendet. Eine reine maschinelle Anwendung ist nicht empfehlenswert, da das Gerät bestimmte Bereiche wie zum Beispiel den Bauch nicht behandeln kann.

 

 

4. Massage:    

Die Massage ist nach wie vor eine der ältesten und erfolgreichsten Therapieformen, die trotz unserer hochtechnisierten Umgebung niemals durch eine Maschine ersetzt werden kann. Das Erfühlen und Ertasten von Verspannungen, die vielleicht gerade durch unsere Technisierung wieder aktueller ist als je zuvor, sind die unabdingbaren Gaben, die man als Therapeut entwickeln muss. Das Treffen der richtigen Stellen ist unter anderem  ausschlaggebend für den Erfolg und Misserfolg der gesamten Therapie. Die Massage kann je nach Befund kräftiger ausfallen oder aber zur Entspannung wohltuend sanft.

Die klassische Massage schließt sich idealerweise an eine Wärmebehandlung wie zum Beispiel Fango oder Heißluft an, um die Muskulatur perfekt vorzubereiten. Durchblutung, Stoffwechsel und Temperatur der zu behandelnden Gebiete sind dann optimal und müssen nicht erst durch mechanische Arbeit auf „Betriebstemperatur“ gebracht werden. Der Patient ist vom Herzkreislaufsystem auf ein Level gefahren worden, was den Zugang für die Massage deutlich erleichtert.

 

 

5. Neurologie:    

In den letzten Jahren hat sich die Behandlung von Patienten nach Schlaganfall, Parkinson und besonders ALS zu einem meiner Schwerpunkte entwickelt. Die Behandlung umfasst Verbesserung der Beweglichkeit, der Koordination, der Sensibilität und des Bewegungsspielraumes, die Wiedereingliederung in den Alltag und Gangschule mit allen zur Verfügung stehenden Hilfsmitteln.

Alle neurologischen Krankheitsbilder sind unabhängig vom Stadium behandelnswert. Auch lange Zeit nach Eintreten der Beeinträchtigung ist eine Therapie sinnvoll. Die Behandlung in diesem Fachgebiet ist meist eine längerfristige und erfordert von Patient und Therapeut eine große Bereitschaft, Geduld und Disziplin. Der Krankheitsverlauf ist erfahrungsgemäß nicht linear, sondern unterliegt tagesformbedingten Schwankungen. 

   

 

 

6. Gerätegestützte Krankengymnastik:    

Durch einen gezielten Einsatz von Geräten können Sie im Rahmen der Therapie oder zusätzlich zu ihr eine Kräftigung der Muskulatur, eine Harmonisierung des Bewegungsablaufes, eine Korrektur von Haltungsschäden oder eine Verbesserung der Fitness erreichen. Die Kontrolle des richtigen Bewegungsablaufes und die dazugehörige Korrektur sind für einen Erfolg des Trainings am Gerät ausschlaggebend. Deshalb trainieren Sie nicht ohne Aufsicht am Gerät, sondern immer unter fachkundiger Anleitung.Als präventive Maßnahme ist das Training eine sinnvolle Ergänzung zum Sport, der in der Freizeit betrieben wird.

 

Für Frauen - insbesondere nach einer Entbindung - ist ein Gerätetraining interessant. Hier steht nach der Frühphase die Straffung insbesondere der Bauchmuskulatur im Vordergrund. Aber auch die Wirbelsäule, die Hüft-, Becken- und Lendenregion und die Beine sind in ihren weichen Strukturen hormonbedingt elastischer geworden und freuen sich über eine Kräftigung. Haltungsbedingte Schmerzen im Schulter-Nackenbereich durch das Stillen können zusätzlich mit einer Massage begegnet werden. 

 

 

7. Fußreflexzonentherapie:    

Dies ist eine besondere Therapieform aus dem Bereich der Reflexzonentherapien. Sie beruht auf der Annahme, dass der gesamte menschliche Körper im Fußbereich „reflektiert" wird. Das bedeutet für die Therapie, dass sich zum Beispiel Probleme der inneren Organe in einer bestimmten Zone des Fußes widerspiegeln. Die entsprechende Zone wird demnach am Fuß behandelt und hat reflexiv eine positive Auswirkung auf das beeinträchtigte Organ.

Wie alle Reflexzonentherapien ist auch diese in ihrem Erfolg sehr patientenspezifisch. Wenn der Patient mental keinen Zugang zu einer solchen Therapieform hat, wird sich kein Erfolg einstellen. Ein Vorgespräch ist also nötig, um Ihren Zugang zur Therapie auszuloten. Die Behandlung ist nicht eine angenehme Form der Massage der Füße, sondern eine evtl. auch deutlich spürbare Druckpunkttherapie.

   

8. Schlingentischtherapie:    

Der Patient wird entweder in Ganzen, teilweise oder nur extremitätenweise in Schlingen aufgehängt. Das Ziel der Therapie ist eine völlige Entlastung der Wirbelsäule, eine Bewegungsausführung ohne Schwerkraft oder das Suchen und Finden einer schmerzfreien Position, die für den Patienten sonst nicht erreichbar wäre. Das Gefühl des schwerelosen Hängens wird insbesondere von Rückenschmerzpatienten sehr geschätzt.